Oetzer Gemeinderat spricht sich gegen Wasserableitung ins Kaunertal aus

Schon 2022 hat sich die „Oetzer Zukunft“ klar gegen das Projekt der Wasserableitung ins benachbarte Kaunertal ausgesprochen.
Jetzt also doch!
In der Gemeinderatssitzung am 20.12.2023 stimmt auch die Bürgermeisterliste für den Antrag der „Oetzer Zukunft“ und bezieht damit Stellung gegen die Wasserableitungsprojekte der TIWAG.
Was waren die Gründe, warum die Bürgermeisterliste einen Meinungswechsel vollzogen hat:
Ein Jahr früher hat es noch ganz anders ausgesehen. Im Dezember 2022 wurde der Antrag der „Oetzer Zukunft“ zum Wasserableitungsprojekt der TIWAG noch mit einer Mehrheit abgelehnt. Die Sachlage war die gleiche wie heute und dennoch hat sich einiges verändert!
Bürgermeister Falkner gab bereits 2005 bei der TIWAG zu Protokoll „Gegen die Ausbauoption des Kaunertals … gibt es … keine nennenswerten Bedenken.“ In diesem Protokoll wurde auch festgehalten, dass Hansjörg Falkner für Oetz keine gravierenden Einschränkungen durch die Wasserentnahme bei den Seitenbächen der Ötztaler Ache sieht. Ebenso sieht er die zusätzliche Verkehrsbelastung während der Bauzeit als keine gravierende Einschränkung.

Der Oetzer Bürgermeister begrüßte in diesem Protokoll sogar einen Speicher an der Rofenache, da er glaubt dieser würde einen Hochwasserschutz bieten.
Auch im Rahmenvertrag zum Kraftwerk Tumpen Habichen ist im Notariatsakt festgehalten worden, dass „… weder direkt noch indirekt (über Mittelsmänner oder auf sonstige Weise), wie auch immer geartete Einwendungen oder Rechtsmittel gegen … TIWAG Kraftwerksprojekte; oder mit diesen in Zusammenhang stehende Maßnahmen … (erhoben werden).

Wir sind der Meinung, dass in den vergangenen Abkommen mit der TIWAG unser Bürgermeister zu wenig die Interessen unserer Kommune und der Bürger vertreten hat.
Warum kam es daher zur Zustimmung des von der „Oetzer Zukunft“ eingebrachten Antrags, der sich gegen die Wasserausleitung aus unserem Tal ausspricht?
Dem aufmerksamen Zuhörer in der letzten Gemeinderatssitzung wird aufgefallen sein, dass Bürgermeister Falkner hinsichtlich des Ausbaus des Kraftwerks Kaunertal auf die vielen Plakate, Medienberichte und Gespräche auf den Stammtischen hinwies. Die öffentlichen Stimmung dazu ist mittlerweile jedem klar geworden und ist unserer Ansicht nach auch im Gemeinderat vernommen worden.
Ein Gemeinderatsbeschluss von Oetz hat jedoch zu diesem komplexen Thema keine rechtsverbindliche Wirkung. Es ist aber ein starkes politisches Statement. Es gilt daher aber weiterhin aktiv zu bleiben, um die Ausbaupläne der TIWAG zu verhindern.
Wir möchten uns bei allen Oetzerinnen und Oetzern bedanken, die bei Demos dabei waren, Plakate aufgehängt haben und sich mit ihrem Engagement für den Erhalt des Wassers im Ötztal eingesetzt haben! Es wird aber auch weiterhin dieses Engagement der Bürgerinnen und Bürger brauchen, um hier letztlich erfolgreich zu sein.