Luxuswohnungen im Griesfeldweg

Luxuswohnungen im Griesfeldweg
Visualisierung der geplanten Luxus-Wohnanlage (Quelle: Alp-in-West Immobilien).

Die Längenfelder Firma FH-Bauerrichtungs GmbH hat die Liegenschaft des ehemaligen Hauptschuldirektor Walser im Griesfeldweg erworben und beabsichtigt dort eine moderne Wohnanlage mit 4 luxuriösen Eigentumswohnungen zu errichten. Das geplante Gebäude wird voraussichtlich kommendes Jahr oder auch später bezugsfertig sein.

Die geplanten Luxuswohnungen (s. Bild 1) werden über die Immobilientreuhandgesellschaft Alp-in-West Immobilien OG mit Sitz in Innsbruck zu Quadratmeterpreisen von über 10.000 Euro verkauft. Zusätzlich sind die Gesellschafter beider Firmen über die CRGH Projekt GmbH direkt miteinander verbunden. Wer meint, dass dahinter wieder ausländische Firmen stecken, der liegt daneben. Das sind mittlerweile schon die „Unsrigen“, die auf den „Geschmack“ gekommen sind, mit Immobilien schnell einen großen „Reibach“ zu machen!

Bild 1: Screenshot der Verkaufsangebote von der Alp-in-West Immobilien Homepage mit folgenden Quadratmeterpreisen: Top 1: 10.239,26 €/m², Top 3: 10.607,64 €/m².
Die Politik muss handeln! Wollen wir Preisentwicklungen wie im Griesfeldweg?! Die Oetzer Zukunft hat in den letzten Jahren mehrere Anträge eingebracht, die leistbaren Wohnraum vorantreibt und das örtliche Raumordnungskonzept reformiert und somit den Handlungsspielraum von Immobilieninvestoren einschränkt.

Aber letztendlich befeuern genau solche Immobilienprojekte nur den „Ausverkauf der Heimat“! Diese extrem hohen Preise für Eigentumswohnungen sind für die Dorfbevölkerung kaum noch erschwinglich und verursachen zusätzlich soziale Folgen. Welcher Einheimischer kann sich das noch leisten?!

Werden die hochpreisigen Wohnungen gekauft, dann wäre ein möglicher Folgeeffekt, dass andere Gesellschaften dazu angespornt werden, ebenfalls weit überhöhte Preise für neu errichtete Wohnungen zu verlangen. Dies würde wiederum die „alpine Gentrifizierung“ weiter vorantreiben (mehr dazu in einem späteren Artikel). Wollen wir das wirklich?!

Besonders brisant dabei ist, dass die Genehmigungen erfolgten, ohne den Gemeinderat einzubinden. In der Gemeinderatssitzung vom September 2024 haben wir eine Anfrage bezüglich dieser bedenklichen Dorfentwicklung gestellt (s. GR-Protokoll). Dabei stellten wir einige Fragen an den Bürgermeister, wie es dazu kommen konnte und warum keine Maßnahmen dagegen gemacht werden.

Die Antwort vom Bürgermeister war sehr einfach, dass man da nichts dagegen machen kann. Wir sehen das aber anders. Zum Beispiel kann man mit Auflagen im örtlichen Raumordnungskonzept sehr starke Regelungen schaffen damit Liegenschaften nicht zweckentfremdet und somit für Investoren oder Wertanleger unattraktiv werden. Stattdessen sollte die Gemeinde mehr den geförderten Wohnbau forcieren, damit unsere Kinder und Enkelkinder leistbaren Wohnraum im Heimatdorf erwerben können, was bis jetzt in Oetz viel zu wenig geschehen ist.

Wir müssen uns schon die Frage stellen, ob wir eine solche Entwicklung in unserem Dorf wollen, indem fast nur noch sehr wohlhabende Anleger Wohnraum erwerben können. Auf die gestellte Frage, wer dann die gemeldeten Hauptwohnsitze für die Luxus-Eigentumswohnungen kontrolliert, wurde uns im Gemeinderat vom Bürgermeister keine Antwort gegeben.

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